PSMA-Radioligandentherapie
Verfahren und Indikation:
Die Zellen metastasierter Prostatakarzinome tragen das sogenannte Prostate-Specific-Membrane-Antigen (PSMA) in hoher Dichte auf ihrer Oberfläche. Liganden, die an das PSMA binden, können radioaktiv markiert werden, auch mit therapeutisch verwendbaren Radionukliden wie dem Lutetium-177. Die Therapie stellt einen wichtigen Eckpfeiler in der Behandlung von metastasierten Prostatakarzinomen dar und ist fest in Handlungsempfehlungen der Uro-Onkologie verankert. Im Rahmen von individuellen Heilversuchen nach Ausschöpfung der zugelassenen Therapiealternativen stehen am UKER aktuell zusätzlich Radioligandentherapie mit Tb-161-PSMA-I&T und Ac-225-Ibu-DAB-PSMA zur Verfügung.
Therapieverfahren und Ablauf:
PSMA-Liganden binden an das PSMA, dass Zellen des Prostatakarzinoms auf ihren Zellmembranen tragen. Diese werden durch die radioaktive Strahlung, die eine kurze Reichweite von nur wenigen Millimetern bis Mikrometern hat, an Wachstum gehindert, geschädigt oder abgetötet.
Das Medikament wird über einen Venenzugang am Arm verabreicht. Etwa 30 Minuten vor der eigentlichen Therapie wird zusätzlich eine Infusion angelegt. Während und nach der Therapie werden regelmäßig die Vitalfunktionen (Blutdruck, Puls), kontrolliert.
Die Therapie ist aus strahlenrechtlichen Gründen nur unter stationären Bedingungen durchführbar und mit einem Aufenthalt von 3 Tagen auf unserer nuklearmedizinischen Therapiestation verbunden.
Vorbereitung:
Vor der Therapie muss mittels PSMA-PET, sichergestellt sein, dass die Metastasen das PSMA tragen. Weiterhin werden verschiedene Labortests wie etwa ein Blutbild und die Bestimmung des Tumormarkers PSA durchgeführt werden.
Wichtig ist die Vorstellung in unserer Therapiesprechstunde, in der eine individuelle Beratung über Nutzen und Risiken erfolgen kann.
Risiken und Nebenwirkungen:
Eine ausführliche Aufklärung und Beratung sowie Vorbereitung des stationären Aufenthaltes bieten wir Ihnen im Rahmen eines ambulanten Gesprächstermins an.
Terminvereinbarung:
Die Terminvergabe zum ambulanten Vorgespräch unter der Tel.-Nr.: 09131 85-33416.
Notwendige Dokumente ambulantes Vorgespräch:
Bei gesetzlich versicherten Patienten Überweisungsschein und Krankenversicherungskarte
Falls vorhanden, Unterlagen über Erkrankung und bisherige Therapien, falls vorhanden aktueller Medikamentenplan.
Falls vorhanden, bildgebende Voruntersuchungen einschließlich Befund, falls diese nicht am UKER erfolgt sind.
Falls vorhanden, Dokumentation eines Tumorboardbeschlusses.
Stationäre Aufenthalte:
Bei gesetzlich versicherten Patienten Einweisungsschein und Krankenversicherungskarte



